TIL (Today I learned) & goodbye 1 grand.

 Der Estrich wird nun bereits 10 Tage geheizt und heute kommt der Experte, der die Restfeuchtigkeit feststellen soll. Es geht um die "Belegreife" - also den Zeitpunkt, an dem die Pakettverleger risikolos loslegen können.

Und es bewahrheitet sich mal wieder, dass der Estrich eine Diva ist - aber der Reihe nach. Ich traf mich mit dem Herrn, der bereits im Ruhestand ist - aber aus Hobby weitermacht in Brühl am Haus. Eine kleine Fahne im Estrich mitten in dem Küchenbereich gibt an, wo die Messung durchzuführen ist. Ich nahm an, dass der Kollege eine Sonde in das winzige Loch steckt - und gut ist. Leider rückte er mit Schlagbohrmaschine, Eimer und Kehrblech an. Zunächst bohrte er im 5 cm Abstand von der Fahne große Löcher. Und zwar so tief, dass ich schon die Kühlflüssigkeit der Fussbodenheizschlangen nach oben spritzen sah. Jede Bohrung schaute ich mir mit abwehrender Hand, zusammengekniffenen Augen und weichen Knien an. Was wenn er treffen sollte? Muss dann der Boden wieder komplett aufgerissen werden? Geht dann alles wieder von vorne los?
Glücklicherweise traf er kein Rohr. Er stemmte das Loch heraus und drang an die unteren Schichten vor. Davon nahm er 50 g (akribisch auf einer elektronischen Wage abgewogen und nur mit Latex-Handschuhen berührt) und steckte sie in eine Art Thermoskanne - die aber eigentlich ein Druckbehälter ist. Dazu kommen noch Eisenkugeln und ein Graphit(?)-Stab. Nach dem Verschluss wird das alles gut durchgemischt. Der Graphit-Stab bricht auf und versucht sich mit Wasser zu verbinden. Je mehr Wasser er findet desto mehr Druck erzeugt er. Und dieser Druck wird am Druckbehälter mit einem Messgerät angezeigt. Sprich: Je mehr Druck, desto feuchter. Das alles lernte ich - eher unfreiwillig vom gewissenhaften Herrn H.

Und ja verdammt - der Boden ist noch zu feucht. (2,63 - Belegreif erst bei 1,8) Dass mir nicht die Tränen kamen, war alles. Im Kopf stellte ich schnell eine Rechnung auf: 14 Tage weiter heizen * 35 Euro Miete für die provisorische Heizung pro Tag * Stromkosten von 40 Euro pro Tag + erneute Messung (140,-) = ca. 1000 Euro. 

1000 Euro für einfach einen trockenen Boden. Nicht für 100 Pizzas. Nicht für einen Kurzurlaub. Nicht für ein neues Fahrrad....  - ihr wisst was ich meine.

Niedergeschlagen verabschiedete ich den Experten und räumte noch auf. Diese Parkettverleger - Guilde sind auch die Diven unter den Handwerkern. Der Untergrund muss waagerecht sein, er muss mega trocken sein, dies und das. Sie sichern sich so ab wie ein Chirurg für der Herztransplantation.

Ich würde ein größeres Riskiko eingehen - aber das muss ich natürlich besprechen.

Man könnte es auch für einen neuen Computer ausgeben - oder 100 Kinobesuche - oder neue Klamotten - oder spenden - oder....





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