"mit Potential" - Das Sanierungstagebuch

Heute versuche ich zu ermitteln, ob die Balken der Decke durchgängig oder nicht sind. Und welche Höhe sie haben. Das ist etwas schwieriger, da sie unter Sperrholzplatten sind - bzw. unter der bereits montierten Deckenkonstruktion. Ich arbeite mich von oben ran - es müssen dutzende Schrauben entfernt werden. Einige drehen durch, weil ich keinen vernünftigen Akkuschrauber habe. Die meisten bekomme ich dann mit behutsamer manueller Arbeit raus - eine ist hartnäckig. Mit einer Flex aus der Garage versuche ich, den ausgedrehten Schraubenkopf einzuritzen - hat aber nicht gut funktioniert. Am Ende konnte ich die Platte ausreichend gut aufhebeln.  Prima: Die Balken der Decke gehen durch - und sind mind. 14 cm hoch. Diese Info hat mich 4 Stunden gekostet :)

 Die letzten Tage standen bei mir eher im Zeichen einer fabelhaften Radtour nach Reims. Trotzdem ging es weiter: A hat mit der Statikerin das Haus besichtigt. Wir müssen nun die Balkendicke im oberen Geschoss nachmessen und checken, ob die Balken durchgehend sind. Genau das stand heute an - genau wie die Feinmessung mit dem Fensterbauer. Mit diesem hatten wir eine vergnügliche Zeit - er ist in Rente - macht aber den Job noch, weil er im Spaß macht. Das Ausmessen der Balken war schwieriger als gedacht - auch weil der Akkuschrauber fehlt. Eine Platte haben wir abschrauben können - doch bei der gegenüberliegenden Platte mussten wir die Arbeit auf morgen vertagen.

 Die Planungen für Elektro- und Heizungsinstallation nehmen Gestalt an. Der Fensterbauer hat uns einen Termin für die Feinmessung durchgegeben. Und mit dem Energieberater haben wir die nächsten Schritte abgestimmt. Das K-Team hat die Deckenkonstruktion angebracht. Sehr sauber und fachmännisch - soweit ich das beurteilen kann!

 Heute haben wir uns mit der Auswahl der neuen Fenster beschäftigt. Welche Farbe? "Ihr müsst entscheiden" Farbige Fenster kosten mehr (17%), es gibt Holzoptiken, lackiertes, genarbtes, Grau- Grün- Blautöne. Wir entscheiden uns zunächst für einen dunkleren Grauton. A will sich die Sache noch in einem Geschäft anschauen. Wir sind auch nochmal ins Haus gefahren, um die Deckenkonstruktionen anzuschauen. K soll morgen weitermachen können. Der Akkubohrer bleibt zunächst verschollen. Ms Vorschau bei der Arbeit

 K hat mit seinen Männern angefangen, die Decken zu isolieren und abzuhängen. Es ist ein gutes Gefühl, dass wir nun bei allen Decken gewissermaßen Ruhe haben. Abends haben wir einen finanziellen Zwischenstand ermittelt. Und gemerkt, dass wir mehr Geld brauchen werden. Am Montag sprechen wir mit der Bank.

 In der letzten Woche ist viel passiert: K hat mit seinen tapferen Kämpfern das Haus weitergehest entkernt und einen weiteren 10m3 Container entsorgt. Das Haus ist nun nahe dem Rohbau - was Handwerker immer erfreut - mir aber einen leichten Schauer über den Rücken jagt. A. beaufsichtigte die Arbeiten und lieferte Kuchen und Kaffee.  Heute haben wir die Baustelle mit einem Elektriker besucht. Er war (genau wie der erste Elektriker) überrascht, wie viel dort gebastelt wurde. ("Habe ich in 22 Jahren noch nicht gesehen")

 Heute - am Sonntag - sollte man einen Ruhetag einlegen. Wir konnten trotzdem nicht die Hände in den Schoß legen sondern haben die Werkzeuge im Haus in die Garage gebracht, da morgen ein Handwerker-Trupp kommt um weiter zu entkernen. Danach haben wir die Elektrik geplant - wo platzieren wir Steckdosen, Lampen und Schalter? Wir haben nun unser Wunschkonzert fertig - vielleicht wird es von der Realität (durch den Preis) eingeholt, wir sind gespannt.

 Vorsichtige Entwarnung beim Dach: Heute morgen war der Dachdecker am Start und hat einen kritischen Teil des Dachs zwischen den beiden Häusern (unseres und das der Nachbarn) repariert und gedämmt.  Außerdem hat er einen Blick auf das Dach des Kinderzimmers geworfen und meinte, es wäre okay. Das Vorgehen Teerpappe zu verwenden ist okay - auch auf der Garage. Wenn wir die Garage begehen wollen (wollen wir!) müssen wir über eine Holzkonstruktion nachdenken. Später habe ich die Tapete vom Arbeitszimmer entfernt. Ohne Probleme. A. hat einen Termin mit K klargemacht - Montag kommt der Abriss-Trupp und entkernt weiter. Und schneller als ich.  Und heute kam das Angebot vom Heizungsbauer. Die Wärmepumpe ist deutlich teuerer - aber durch die Förderung kommen wir einen einen Bereich, der für uns okay ist. 

 Heute war ein Busy Tag. A Zahnarzt und Babyschwimmen mit J. Fliesen in der Küche abgeklopft. Mit dem Fensterbauer - einem pensioniertem Spezialisten mit hunderten Jahren Erfahrung - durchs Haus. Mit K. - unserem - ich nenn ihn jetzt mal - Bauleiter - 1,5 Stunden erneute Hausbesichtigung. K überschüttet uns immer mit Infos und Handlungsempfehlungen. Aber es sind mir manchmal zu viele Entscheidungen und Infos - und immer müssen wir entscheiden. Aber was sollten wir mit diesen Decken tatsächlich unternehmen? Richtig dämmen oder so lassen? Wände einfach streichen oder mit Malerflies oder verputzen und Strukturgewebe rein? Die Bodenfliesen raus oder die Fussbodenheizung einfach drauf? Schulterzucken und "Ihr müsst entscheiden!" K reißt einen dicken Riss in der Wand auf - deutet auf Stellen die mir übel im Magen liegen. Aber er gibt uns immer das Gefühl, die Sache im Griff zu haben. Wir lieben ihn. K gibt uns dann noch einen unfassbar wertvollen Tipp: Um Tapeten zu entfernen macht

 Heute morgen die daily dose Müll zum Wertstoffhof gebracht. Immer schön: Das Auto riecht nach dem Muff des alten Hauses, wenn ich losfahre - wenn der Kram draußen ist, ist der Muffgeruch verschwunden. Die Hälfte der Küche ist nun im Container der AWB.

 Also meine "Kunden" hätten heute behauptet, "alles" stände unter Wasser. Tatsächlich ist der Eimer unter der Wasserleitung in der Küche vollgelaufen, weil die Wasserhähne nicht ganz dicht sind. Es hatten sich einige Pfützen auf dem Boden gebildet. Zusammen mit den offen (und abenteuerlichen) liegenden Stromleitungen und dem Nachspeicherofen eine durchaus kritische Mischung. Daran habe ich aber erst gedacht, als ich alles wieder aufgewischt habe. Jetzt ist der Wasserhahn richtig zugedreht und hoffentlich dicht. Heute morgen landete die große Fuhre Holz auf dem Wertstoffhof. Das Auto fuhr sich, als ob die Handbremse angezogen wäre - oder ein Anhänger mit einem Panzer aufgeladen angekoppelt wäre - oder als ob Sekundenkleber auf der Straße.... okay - ihr wisst schon. Heute Abend habe ich weitere Fliesen abgeklopft und die halbe Küche im Auto verstaut. Ich bemerke die Existenz meiner rechten Schulter. A hat einen Fensterbauer rausgesucht und überlegt, wie wir den potent

 Heute hab ich es wieder nicht zum Wertstoffhof geschafft. Ein paar Minuten zu wenig...  Fortschritt für heute: Alle Wand- und Deckenverkleidungen aus dem Hobbyraum sind im Auto, ein Stück von den Fliesen ist ab. Und eins zeichnet sich schon ab: Fliesen entfernen geht auf die Knochen. A. hat mit dem Heizungsbauer gesprochen: Eine Wärmepumpe ist anscheinend eine gute Option. Allerdings rät er zu einem Aufbau am Ende der Terrasse - auch um die Nachbarn nicht zu stören. Eine ganz leise Pumpe würde 8000,- € extra kosten. Der wasserführende Kamin ist wohl auch deutlich aufwändiger - und wohl nicht notwendig. Spannend! - Es wäre phantastisch, wenn wir eine Wärmepumpe bekommen könnten!

 Die Menschen bei der AWB sind selten um einen flotten Spruch verlegen: Als ich von "lackiertem Holz" sprach, was ich loswerden will, meinte er, es müsse erst abgeschliffen werden. Mein Blick ist kurz eingefroren - dann klärte er auf, dass es ein Scherz ist. Für heute: Hinteren Deckenteil des Hobbyraums, Spüle und einige Elektro-Teile entsorgt. Und gestern hat A. die Küche perfekt geplant.  Extra: Wir überlegen nun doch keine Gasheizung sondern eine Wärmepumpe an den Start zu bringen. Heute haben wir eine Anpassung des Angebots dahingehend angefragt. Und A. hat im Baumarkt schon die passende Holzlasur für das Geländer zur Terrasse ausgesucht.

 Gestern bestand das Tagesziel im "Entkernen" des Hobbyraums. Wir entdeckten eine Stelle an der ein Kamin vorgesehen war. Zusammen mit dem Fenster, der Dusche, dem separaten Eingang und der Toilette ist der Hobbyraum tatsächlich so etwas wie eine Einliegerwohnung. Vielleicht kann man sowas irgendwann nochmal brauchen. Die Bretter waren schnell von den Wänden gerissen und in der Mitte gestapelt. Zwischendurch kamen Sohn vom Vorbesitzer, eine Frau die sich ein altes Möbelstück abholte und Freunde zu Besuch. Dabei hatten wir die Zeit aus den Augen verloren und mussten uns dann sehr beeilen, um das Auto mit Holz vollzuladen und noch zum Wertstoffhof zu kommen. Tatsächlich fehlten uns nur 3 Minuten um vor Schließung unseren Abfall loszuwerden. 

 Okay - so ungefähr war die Beschreibung des Häuschens in Brühl Roddergrube - nahe Köln. Ich gestehe, dass vor allem das Preisschild attraktiv war - seit langem ein finanziell erreichbares Ziel für uns. Das Haus hat keinen Garten - dafür eine Doppelgarage. Anbauten sind nicht offiziell genehmigt. Nachspeicherofen.  Aber wir haben uns auf das Abenteuer eingelassen. Am 11.11.2021 haben wir den Kaufvertrag unterschrieben.